Nach Verletzungen in Magglingen war das Ziel klar: so schnell wie möglich wieder fit werden, um bei der Staffel-WM auf den Bahamas dabei zu sein. Das Comeback gelang – ich konnte mich ins Aufgebot kämpfen und fand im Training Schritt für Schritt wieder zurück in Form.
Unsere Reise dauerte fast drei Wochen. Zur Akklimatisierung verbrachten wir rund zwei Wochen auf Curacao: Hitze, Luftfeuchtigkeit und Rhythmus anpassen – und als Nationalstaffel wuchsen wir in dieser Zeit zu einem echten Team zusammen. Ein Testwettkampf diente als letzte Standortbestimmung, bevor es weiter auf die Bahamas ging.
Dort stand die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Mittelpunkt. Am ersten Wettkampftag wurde ich aus dem Aufgebot gestrichen, und die Staffel verpasste die direkte Qualifikation.
Am zweiten Tag bekamen wir eine letzte Chance. Zunächst war ich erneut nicht vorgesehen – doch aufgrund einer kurzfristigen Verletzung wurde ich zehn Minuten vor dem Call Room als Startläufer eingesetzt.
Wir zeigten ein starkes Rennen, verpassten die Olympia-Qualifikation aber um 5 Tausendstel Sekunden (0.005s). Bitter – mein grosses Ziel rückte damit in die Ferne. Jetzt gilt es, gesund zu bleiben, die Form weiter aufzubauen und in den kommenden Einsätzen wieder zu überbzeugen.
Sommer 2024 – EM Rom & SM Winterthur
Nach der Rückkehr von den Bahamas folgte der nächste Dämpfer: Eine Muskelverhärtung und eine Krankheit waren mich erneut zurück. Trotzdem trainierten wir fokussiert auf die Europameisterschaften in Rom in – und rechtzeitig vor der Abreise war ich wieder topfit und bereit für einen Einsatz im Nationaldress. Der Nationaltrainer entschied jedoch anders: Über die gesamte EM blieb ich als Ersatzläufer im Angebot. Im F>Final verpasste die Männerstaffel die Medaille knapp – zugleich ein Zeichen, dass wir im richtigen Moment um Podestplätze laufen können.
Kurz danach standen die Schweizer Meisterschaften in Winterthur an. Die Enttäuschung aus Rom wollte ich in Energie umwandeln. Im Halbfinal zeigte ich meine Form mit 10.37s – diese Zeit wollte ich im Final nochmals unterbiete. Das gelang nicht ganz, doch mit einem stabilen Lauf (10.39s) sicherte ich mir den Vizeschweizermeister-Titel über 100m.
Die Richtung stimmt. Jetzt gilt es, die Leistungen zu stabilisieren und mich mit weiteren Starts nachhaltig für künftige Einsätze zu empfehlen.



